Stahlzarge neue Tür Innentür Zarge

Passen neue Türen in vorhandene Stahlzargen?

Auf und zu und das Tag für Tag. Türen werden täglich genutzt ohne dass wir groß darüber nachdenken. Eine Macke hier, eine weitere Macke dort. Möbel durch die Wohnung tragen, spielende Kinder oder einfach der normale Verschleiß - Gebrauchsspuren lassen sich nicht vermeiden, ganz egal wie gut man acht gibt. Nach einiger Zeit müssen also neue Türblätter her, schließlich tragen Türen einen großen Teil zum optischen Bild der Wohnung bei. Die Demontage von vorhandenen Stahlzargen ist jedoch recht kostspielig und aufwändig. Schließlich ist die Demontage von Stahlzargen "Abrissarbeit" und mit Staub und Dreck verbunden. Daher wird oft mit dem Gedanken gespielt, die Zargen beizubehalten und nur die Türblätter selbst zu tauschen. Ob das möglich ist? Wir sagen Ihnen vorab: Ja, das ist es! Aber Achtung: Hier gilt es einige Faktoren zu beachten, damit Ihr Vorhaben mit Erfolg gekrönt ist. Wir verraten Ihnen Schritt-für-Schritt worauf Sie achten müssen und wie Sie die perfekten Türblätter für Ihre vorhandenen Stahlzargen finden.


Falzmaße messen: Hier ist der Zollstock gefragt

Sie haben sich bereits ein Türblatt ausgesucht und möchten dieses so schnell wie möglich kaufen? Es wäre allerdings sehr ärgerlich, wenn dieses plötzlich zu breit oder zu kurz für die vorhandene Stahlzarge ist. Bevor Sie also ein Türblatt kaufen, greifen Sie zunächst zum Zollstock und messen Sie die sogenannten Falzmaße der Zarge in Höhe und Breite ab. Das Falzmaß bezeichnet in der Breite den Abstand zwischen den Innenkanten der Falzbekleidung, gibt also an wie breit das Türblatt sein muss. In der Höhe bezeichnet es den Abstand von der Oberkante des Bodenbelags bis zur Unterkante der Falzbekleidung. Das Falzmaß gibt also die Größe der Öffnung an, in die das neue Türblatt schon bald eingebaut wird. Zu häufigen Fallstricken mit Stahlzargen kommen wir später.

Im Idealfall stellen Sie nach dem Messen fest, dass Sie genau das richtige Türblatt ausgewählt haben und dieses perfekt zu der vorhandenen Stahlzarge passt. Das ist nicht der Fall? Keine Sorge, Ihr Traumtürblatt kann mit etwas Glück vielleicht trotzdem eingebaut werden. Die meisten Türen können bei Bedarf in Sondermaßen bestellt werden. Dies ist zwar ein wenig teurer als die Standardgröße, aber trotzdem bezahlbar. 

Die Türbänder an der Zarge

Ob Türblatt und Stahlzarge kompatibel sind, hängt ebenfalls von den Türbändern der Zarge ab. Mit Bändern sind hier die seitlichen Beschläge an der Zarge gemeint, in die das Türblatt bei der Montage eingehängt wird. Hierzu wird zunächst deren Position überprüft. Hier gibt es die sogenannten Bandbezugslinien, die etwas über die Höhe der Bänder zueinander und zur oberen Zargenfalz aussagen. Falls diese nicht mit dem Türblatt kompatibel sind, werden die Bänder an der Stahlzarge abgetrennt, durch neue ersetzt und somit richtig positioniert. Einfacher ist jedoch meist die Tür mit den entsprechenden Bandpositionen zu bestellen.

Neben der Position der Türbänder ist auch deren Art entscheidend. Alte Bänder sind oft sehr lang und haben einen ebenso langen Dorn. Heutzutage sind Bänder und Dorn um einiges kürzer und dementsprechend werden die Türblätter passend hergestellt. Dieses Problem kann allerdings schnell gelöst werden. Hierzu erfolgt bei der Montage ganz einfach eine Kürzung der Dorne, sodass diese in die Vorrichtungen am Türblatt passen.

Achtung vor falsch eingebauten Stahlzargen

Vor allem bei dem Einbau von Stahlzargen passiert es oft, dass diese nicht sorgfältig eingebaut werden und sich daher krümmen oder wölben, oder einfach nicht Lotrecht eingebaut sind. Dem Betrachter fällt dies zwar nur bei genauem Hinsehen auf, das Türblatt merkt dies allerdings sofort.

Das Problem: Die meisten Stahlzargen haben zwar eigentlich ein Norm-Maß und könnten auch normale Türblätter aufnehmen, sind aber oft nicht im Lot oder "bauchig" eingebaut. Oben ist das erforderliche Maß vorhanden, aber in Schlosshöhe oder unten auf dem Boden ist das Falzmaß zu klein. Messen Sie also unbedingt die Breite an mindestes drei Stellen (oben, mitte, unten) und die Höhe an zwei Stellen (rechts und links).

Damit die Tür ihrer Hauptaufgabe gewachsen ist

Die Hauptaufgabe einer Tür? Na klar, das Schließen natürlich. Damit die Falle der Tür beim Schließen in das Schließblech der Stahlzarge greift, muss vorher die Position des Schlosses in der Türzarge gemessen werden, damit sich Türblatt und Zarge auch hier ideal ergänzen. Entsprechen die Komponenten der Standardgröße stellt dies keinerlei Problem dar.

Alles überprüft?

Wenn Sie all die aufgelisteten Faktoren Schritt-für-Schritt geprüft haben, wissen Sie, ob das gewünschte Türblatt nun in die vorhandene Stahlzarge passt oder welche Anforderungen dieses erfüllen muss. Die theoretischen Aspekte sind nun geprüft, allerdings ist das neue Türblatt vielleicht schon auf dem Weg zu Ihnen, aber noch lange nicht eingebaut.

Vor allem bei Veränderungen der Stahlzarge, beispielsweise die Kürzung des Dorns oder die Trennung der Türbänder von der Zarge, sollten Sie jedoch davon absehen, selbst Hand anzulegen und einen Profi beauftragen. Ansonsten kann vieles schief gehen und zudem ist die Bearbeitung von Stahlzargen nicht im Handumdrehen möglich und vor allem nicht ohne die nötige Erfahrung. Zwar kostet ein Handwerker mehr als der Versuch die Aufgabe selbst in die Hand zu nehmen, allerdings besteht das Risiko, dass die Stahlzarge nach eigener Bearbeitung beschädigt wird oder sogar unbrauchbar ist.

Aus diesen Gründen sollten Sie von Anfang an darüber nachdenken, einen Spezialisten mit dem Umbau der Stahlzarge und der Montage des neuen Türblattes zu beauftragen. So sind Sie auf der sicheren Seite, die Montage erfolgt schnell und die Türen werden garantiert einwandfrei funktionieren. Experten haben zudem oft den ein oder anderen Geheimtipp, eine gute Idee oder sogar die Möglichkeit Materialien günstiger zu besorgen. Sie sehen also: Ein erfahrener Handwerker bringt viele Vorteile mit sich.